2025 – 80 Jahre nach Ende des Naziregimes im Mai 1945, widmet sich Jutta Elbers den Opfern dieser Zeit in einer großen Einzelausstellung im Oberlandesgericht Hamm.
Angefangen hatte alles mit Sigmund Freud, den Jutta Elbers für ihre Tochter zum Abschluss ihres Psychologiestudiums malte. Bei der Beschäftigung mit seiner Biografie erfuhr die Malerin, dass seinen vier Schwestern die Emigration nicht rechtzeitig gelang und sie 1942/43 zu Opfern des Holocaust wurden.
Fortan betrieb Jutta Elbers Recherche und sammelte Biografien und Fotos von Opfern des Naziregimes. Durch ihren ausdrucksvollen Malstil schafft es die Künstlerin, die Opfer ins Hier und Jetzt zu holen und dem Betrachter die Gelegenheit zu geben, in den Dialog mit ihnen zu treten. Über dreißig Portraits sind inzwischen entstanden, darunter auch Menschen aus ihrer Heimatstadt Hamm.
Alle Menschen, die zum Opfer des Naziregimes wurden – sei es, weil sie Juden waren, oder im Widerstand, Kommunisten, Behinderte, Künstler wegen "entarteter Kunst", Schwule, Roma und Sinti ... – tragen ihre eigene individuelle Geschichte in sich. Jede Geschichte verdient es, erzählt zu werden.
Mit ihren Portraits möchte Jutta Elbers den Opfern ein Stück Würde geben und gleichzeitig durch Veröffentlichung ihrer Biografien dafür sorgen, dass ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten.
Etliche Bücher hat Jutta Elbers inzwischen gesammelt und gelesen - teilweise Biografien Überlebender oder Biografien über Verstorbene. Durch sie konnte sie jede einzelne Geschichte der Opfer verinnerlichen und beim Malen oder Zeichnen der Portraits zum Ausdruck bringen.
Im Zuge der Aussstellung "Ich Bin Ein Mensch!" Gesichter sehen - Geschichte verstehen, wird die Künstlerin Lesungen aus diesen Büchern stattfinden lassen, um die Biografien und die Geschichten der Opfer den Besuchern noch näher zu bringen.
Geschichte zu vermitteln ist wichtig! Jutta Elbers möchte Schulklassen durch ihre Ausstellung führen und ihnen damit die Gelegenheit geben, sich auseinanderzusetzen mit den mitunter grausamen Geschichten, die sich hinter den Opfern des Naziregimes offenbaren.
Durch ihre Arbeit trägt sie dazu bei, die Erinnerungskultur an die Verbrechen des Nazi-Regimes zu pflegen.
Eröffnung der Ausstellung: 8. Mai 2025 15.30 Uhr
Ort: Foyer Oberlandesgericht Hamm
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